Chester Arthur Phillips

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Auf Chester Arthur Phillips, wird die als multiple Giralgeldschöpfung in der Wirtschaftstheorie bekannte Ausweitung der Kreditvergabe bezeichnet. Er hat seine Theorie dazu in dem Buch Bank Credit [1] niedergelegt. Vielfach wird heute die Meinung vertreten, dass die Theorie der multiplen Geldschöpfung nach Phillips irreführend sei. So hat beispielsweise die Bundesbank in Ihrer Schrift "Geld und Geldpolitik - Schülerbuch für die Sekundarstufe II" [2] die Theorie der multiplen Giralgeldschöpfung komplett herausgenommen. Bernd Senf beschreibt den auf dieser Theorie basierenden Geldschöpfungsmultiplikator in seinem Buch, Der Nebel um das Geld als falsche Erklärung.[3]

Um eine Klärung, ob zutreffend oder falsch herbeizuführen, ist ein Blick in das Buch "Bank Credit"[4] von Phillips sicher hilfreich.

Nachfolgend deshalb eine Zusammenfassung seiner wesentlichen Aussagen zur Kreditschöpfung.

Bei seiner Kreditbereitstellung geht Phillips von der angelsächsischen Buchungsmethode aus. Wird ein Kredit gewährt, wird auch gleich die Kreditsumme in der Bilanzbuchführung erfasst. Ein Kredit über 1000 Geldeinheiten führt sofort zu einem Guthaben von 1000 Geldeinheiten wie auch zu einer Schuld von 1000 Geldeinheiten. Überziehungskreditrahmen sind hiervon ausgenommen. Die kontinentale Buchungsmethode dagegen setzt jedoch erst einen Abruf der vereinbarten Kreditsumme voraus, bevor es zu Guthaben und Schulden kommt.

Ein wesentliches Anliegen in Phillips Werk war die scharfe Trennung zwischen der Kreditvergabe einer Einzelbank und der Kreditvergabe innerhalb eines Bankenverbundes.


Einzelnachweise

  1. Chester Arthur Phillips: Bank Credit: A Study of the Principles and Factors Underlying Advances Made by Banks To Borrowers. The Macmillian Company, New York 1931.
  2. Geld und Geldpolitik Schülerbuch der Bundesbank
  3. Bernd Senf: Der Nebel um das Geld. 10 Auflage. Verlag für Sozialökonomie, Gauke GmbH, Kiel 2009, ISBN 978-3-87998-456-5. Seite 158 - 166
  4. Bank Credit: A Study of the Principles and Factors Underlying Advances Made by Banks To Borrowers vom Ludwig von Mises Institute