Das Geldrätsel: Shiftability-Theorie

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Geschichte

Karl Knies setzte 1879[1] die Aufweichung der goldenen Bankregel durch Adolph Wagner weiter fort. Durch die Möglichkeit, Wechsel vor ihrer Fälligkeit bei der Notenbank zum Diskont einzureichen und sich auf diesem Wege Zentralbankgeld (=flüssige Mittel) zu beschaffen, erwiesen sich diese Wechsel ebenfalls als indirekte flüssige Mittel. Somit ist nicht nur der Bestand an Zentralbankgeld für die Absicherung der Verbindlichkeiten maßgebend sondern auch weitere, kurzfristig in Zentralbankgeld umwandelbare Wertpapiere. Hierzu gehören die bereits erwähnten Wechsel oder auch Aktien, und sonstige Aktiva, welche schnell, ohne nennenswerte Verluste, auf dem Geld- und Kapitalmarkt in Zentralbankgeld gewechselt werden können.

Shiftability heute

Auch die Kernaussage der Shiftability-Theorie, dass die Zahlungsfähigkeit einer Bank immer dann gewährleistet ist, wenn sie über genügend, kurzfristig monetisierbare Aktiva verfügt, hat Eingang in das Kreditwesengesetz gefunden. Dies wird bei der Aufzählung der "flüssigen Mittel" erkennbar. So zum Beispiel Geldmarkt- und Wertpapiere, Schecks, Wechsel, Lastschriften, fällige Schuldverschreibungen und weitere. Zu diesen Mittel zählen auch "erhaltene, unwiderrufliche Kreditzusagen anderer Kreditinstitute", welche in den Bankbilanzen nicht aufgeführt werden. Die Zahlungsfähigkeit einer Bank hängt somit nicht nur von der Zugriffsmöglichkeit auf Zentralbankgeld ab sondern auch von sonstigen, kurzfristig in Zahlungsmittel umwandelbare anderen Mitteln und Zusagen.



Einzelnachweise

  1. Carl Knies: Geld und Credit. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1873. , vom Münchener Digitalisierungs-Zentrum digitalisiert für die Bayerische Nationalbibliothek Signatur: 7971205 Cam. 85 te-1/2