Das Geldrätsel: Geschichte: Weitere Ursprungstheorien: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. Juli 2011, 17:24 Uhr




In seinem Buch "Der Mythos vom Geld - die Geschichte der Macht" [1] führt Stephen Zarlenga die Entstehung von Geld auf drei verschiedene Ursprünge zurück:

  • einen wirtschaftlichen oder durch Warenhandel bedingten Ursprung
  • einen gesellschaftlichen oder staatlichen Ursprung
  • einen religiösen Ursprung

diesen drei Theorien möchte ich noch hinzufügen

  • einen Ursprung im Vermögen einer Eigentumsgesellschaft

Ursprung im Warenhandel

Nach dieser Theorie entstand Geld ausschließlich aus dem tauschen und handeln mit Waren. Der nebenstehende Filmclip verdeutlicht dies nochmals. Bevor Geld entstand wurden Waren direkt getauscht. Um den Tausch zu vereinfachen wurden leichter handhabbare Zwischentauschmittel wie Edelmetalle oder andere Wertgegenstände eingesetzt. Diese erlaubten auch eine Bewertung der unterschiedlichen Waren. Um dieses Geld herzustellen und damit Handel zu treiben war keine staatliche oder sonstige gesellschaftliche Einrichtung erforderlich. Im Beispiel mit dem römischen Bronzegeld würde dies auf die Rohbronze "Aes rude" und die Bronzebarren "Aes signatum" zutreffen. Bereits mit dem "Aes signatum" war ein Geldstück entstanden, welches beim Bezahlen nicht mehr Stück für Stück gewogen werden musste sondern die Menge an Bronze konnte durch "zählen" der Geldstücke ermittelt werden. Die signierten Bronzebarren waren zu allgemein anerkanntem Geld geworden.

Ursprung in der Gesellschaft

In vielen Gesellschaften war vor der Einführung von Münzgeld die Zahlung von "Brautgeld" oder aber auch von "Blutgeld" bei fahrlässiger Tötung üblich. Die Zahlung erfolgte mit Kühen, Stieren, Schafen, Ziegen oder anderem Vieh.[2][3] Dabei haben "Brautgeld" und "Blutgeld" viel gemeinsam, stellt doch deren Zahlung eine Abfindung oder Entschädigung dar. Blutfehden forderten in primitiven Gesellschaften "Leben für Leben". Mit der Entwicklung zu weniger blutdürstigen Gesellschaften hin wandelte sich auch das System der Entschädigung. Entsprechend fester Werteskalen wurden als Sühnegeld und auch als Entschädigungen für Verletzungen Nutztiere übergeben.

A. H. Quiggin hat bei den Mkamba in Kenia festgestellt, dass für diese Vieh als das Allerwichtigste angesehen wird. Den größten Wert besitzt hierbei ein Kuh, welche in etwa dem Wert von 30 Ziegen entspricht. Kühe wurden dabei im Wesentlichen für den Kauf von Frauen benötigt. Der Brautpreis betrug zwischen drei und vier Kühen. Die Schlachtung einer Kuh, auch bei Hungersnöten, war hingegen undenkbar. Wurde eine Person schuldhaft verletzt, so war als Entschädigung zu zahlen:

  • 1 Stier und 1 Ziege beim Verlust eines Fingers,
  • 1 Stier und 1 Kuh beim Verlust eines Beines oder eines Auges
  • 7 Kühe und 1 Stier bei der Tötung eines Mannes bei einem Unfall
  • 4 Kühe und 1 Stier bei Tötung einer Frau bei einem Unfall

Hier entstand Geld also im Wesentlichen aus Entschädigungszahlungen und nicht aus dem Handel.

Ursprung in der Religion

Die Autoren Paul Einzig "Primitiv Money" und Bernhard Laum "Heiliges Geld" vertreten die Ansicht, in den primitiven Lebensgemeinschaften seien die Menschen nicht so sehr von wirtschaftlichen sondern eher von religiösen Erwägungen geleitet worden. Der Glaube an übernatürliche Kräfte und auch die Furcht vor diesen habe eine wesentliche Rolle gespielt. Die vorgeschriebenen Opfergaben an die Götter wie auch die Bezahlung der Priester habe zu einer Geldentstehung, überwiegend auf Goldbasis, geführt. Erst später sei dieses durch den jeweiligen Kult entstandene Geld auch für private Zahlungen verwendet worden. In den Tempeln der Antike sammelten sich ungeheuer große Schätze an Gold an, welche so auch Ursprung für das erste Münzgeld gewesen sein könnte.

Ursprung im Vermögen einer Eigentumsgesellschaft

Von einer Entstehung der Wirtschaft und somit von Geld, Kredit und Zins, einzig aus dem Eigentum, gehen die Autoren Stadermann[4], Heinsohn und Steiger[5] sowie Paul C. Martin[6] aus. Nicht der Tausch sondern das Eigentum sei der Ursprung allen Wirtschaftens. Erst durch die Belastung/Verpfändung von Eigentum kann Geld und der Anspruch auf einen Zins entstehen. Außerhalb von Eigentumsgesellschaften kann kein Geld existieren. Geld in den ehemaligen Sozialistischen Staaten sei kein Geld gewesen sondern bestand nur aus Warenbezugsscheinen. Auch in Stammesgesellschaften sowie in einem feudalistischen System von Gutsherren und Leibeigenen habe nie Geld existiert. Die sogenannte "Eigentumsökonomie" mit wenigen Worten zu beschreiben halte ich nicht für möglich und verweise bei Interesse deshalb auf die unten angefügten Einzelnachweise.




Einzelnachweise

  1. Stephen Zarlenga: Der Mythos vom Geld - die Geschichte der Macht, Seite 19
  2. Stephen Zarlenga: Der Mythos vom Geld - die Geschichte der Macht, Seite 21
  3. A. H. Quiggin: A Survey of primitive Money - The Beginnings of Currency, Seite 8
  4. Hans-Joachim Stadermann: Geldwirtschaft und Geldpolitik. 1. Auflage. Gabler, Wiesbaden 1994, ISBN 3 409 13542 1.
  5. Gunnar Heinsohn / Otto Steiger: Eigentum, Zins und Geld. 4. Auflage. Metropolis, Marburg 2006, ISBN 3 89518 587 6.
  6. Paul C. Martin: Der Kapitalismus - Ein System das funktioniert, Teil 1