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Themen => Geldsystem => Thema gestartet von: Matthias am 11. Juli 2011, 07:58:21

Titel: Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Matthias am 11. Juli 2011, 07:58:21

Der schwedisch-deutsche Anwalt für Bankrecht spricht über die grundlegenden Probleme im Geldsystem und stellt dar, wie ein besseres System aussehen könnte.

http://www.witte.se/ (http://www.witte.se/)


Dr Henning Witte - Fehler im Finanzsystem


Dr. Henning Witte - Fehler im Finanzsystem (http://www.youtube.com/watch?v=2LJzzLbPJzE#)


.....
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Eurelios am 18. Juli 2011, 20:17:21
ohne Worte:

http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/0,2828,774977,00.html (http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/0,2828,774977,00.html)

Grüße

Günter
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Matthias am 19. Juli 2011, 07:38:38

Hallo Günter,

tja, eines Tages ist der Kettenbrief nun mal am Ende ...
Wie sagt es P.C. Martin so schön in seinem Buch:
Zitat
Die Kapitalisten können nicht rechnen.



Hier noch ein Artikel als Beleg, dass sich etwas tut:


Aufruf zur Debatte:
Die Logik des Geldsystems als tiefere Ursache von Armut und Krisen?

Von Florian Hauschild

Nun also auch Portugal. Als drittes Land schlüpft der iberische Staat unter den Rettungsschirm der EU. Eine Nachricht, wie viele: Man verspürt Unbehagen, weiß aber eigentlich nicht wieso. le bohémien versucht dem Thema Finanzkrise auf den Zahn zu fühlen und ruft zur seriösen Debatte auf.

Seit Ausbruch der Subprimekrise im Jahr 2007 rücken Fragen der Weltfinanzordnung mehr und mehr ins öffentliche Bewusstsein. Was zuvor noch ein klassisches Themenfeld einer kritischen Gegenöffentlichkeit war, beginnt nun – zwar noch nicht im politischen, wohl aber im gesellschaftlichen Diskurs – Aufmerksamkeit zu erregen. Angesichts immer größerer Rettungsschirme, Rettungspakte, Zentralbankinterventionen und Krisengipfel regt sich eine gewisse Skepsis:

Entspricht es wirklich der Wahrheit, dass der Euro plötzlich gerettet ist, einfach auf Grund von Bürgschaften, die natürlich nicht mit realen Zahlungen zu verwechseln sind? Und wieso ist der Euro überhaupt in Gefahr? Wann werden die Staatsschulden eigentlich zurückgezahlt? Oder wird dies überhaupt beabsichtigt? Ist eine im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse dann nicht sinnvoll? Oder steckt gar mehr dahinter?



http://le-bohemien.net/2011/04/13/aufruf-zur-debatte/ (http://le-bohemien.net/2011/04/13/aufruf-zur-debatte/)



.....

Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Eurelios am 11. September 2011, 20:09:33
Hallo Matthias,

mal wirklich ein guter Artikel im Handelsblatt über das Thema ,,Fehler im Finanzsytem;;

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/das-endet-mit-dem-grossen-knall/4590890.html (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/das-endet-mit-dem-grossen-knall/4590890.html)

Grüße von

Günter
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Mumken am 13. September 2011, 18:44:03
Hallo Günter,

ein sehr aufschlussreicher Artikel.

..........
mal wirklich ein guter Artikel im Handelsblatt über das Thema ,,Fehler im Finanzsytem;;

[url]http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/das-endet-mit-dem-grossen-knall/4590890.html[/url] ([url]http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/das-endet-mit-dem-grossen-knall/4590890.html[/url])
...........


Ludwig Poullain, ehemals Chef der West LB schließt mit dem Satz:

Zitat
"Ich glaube mittlerweile an den Knall. Meine Lebenserfahrung spricht dagegen, dass sich vorher etwas ändert."


Und was passiert danach? Wir fangen mit demselben System wieder von vorne an. :'(

Herr Poullain stellt zurecht unser heutiges Bankensystem infrage und ist der Meinung, dass wir zwar Banken als Dienstleiter benötigen, jedoch nicht als Produzenten.
Hier gehe ich noch einen Schritt weiter und bin der Meinung, dass wir Banken nicht als Kreditgeber für öffentliche Aufgaben benötigen. Hätten seit Beginn der Bundesrepublik Deutschland der Bund, die Länder sowie auch die Kommunen zur Finanzierung nicht mit Zinsen verbundene Kredite aufgenommen, sondern direkt bei der Bundesbank  zinsloses Geld bekommen, so sähe unsere Schuldenbilanz etwas anders aus.

(http://um-bruch.net/bilder/Staatsschulden 2010.png)

Datenquellen siehe: http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=9.msg84#msg84 (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=9.msg84#msg84)

Nach vorstehender Grafik, welche auf Zahlen von 2009 basiert, hätten wir bei zinsloser Geldaufnahme von Bund, Ländern und Kommunen einen Schuldenstand von 138 Milliarden € und nicht von 1.800 Milliarden €.

Nun sind dies nicht meine Ideen sondern bereits mehrfach an anderen Stellen vorgebrachte Forderungen von Zarlenga, Huber, der Monetativen u. a. Diese Forderungen haben aber bisher keinen Zugang zu unseren Mainstream-Medien gefunden.

Interessant hierzu Feavearyear, Pound Sterling, 270-275 zitiert in Zarlenga "Der Mythos vom Geld - Die Geschichte der Macht" Seite 257 zur Reform der "Bank of England"

Zitat
Die Reformen von 1844 umfassten folgende Maßnahmen:
Die Bank wurde verpflichtet, die Zinsnahme auf Schulden des Staates einzustellen.


So ganz utopisch und neu sind diese Forderungen also nicht, auch wenn sie kaum Beachtung finden.

Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Eurelios am 14. September 2011, 11:00:55
Hallo Rudi,

deine berechtigte Frage:Und was passiert danach?

beantwortet FRANZ HÖRMANN ist Professor am Institut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen der Wirtschaftsuniversität Wien.

in einem Gespräch mit der Zeitung Standard. Auszug:

derStandard.at: Derzeit werden die Stimmen, dass beispielsweise der Euro verschwinden wird, immer lauter. Brauchen wir Geld überhaupt noch?

Hörmann: Alle Währungen werden verschwinden, weil sie technisch nicht mehr funktionieren können. Ich schätze, dass es schon 2011 so weit sein wird. Wenn wir uns aber in eine neue Gesellschaft ohne Geld retten wollen, brauchen wir als Übergangphase mehrdimensionales Geld. Wir brauchen mehrere unabhängige Rechnungskreise in Form spezialisierter elektronischer Gutscheine. Um die Grundversorgung der Menschen abzudecken, wie Wohnraum, Energie, Lebensmittel usw., könnte man eine Inventur in den einzelnen Ländern aller verfügbarer Ressourcen und des Bedarfs machen. Dann wäre es notwendig, die vorhandenen Ressourcen pro Kopf so zu verteilen, dass für den Basislebensstandard alle versorgt sind. Hier müssen alle kooperieren, ohne dass sie in ein gewinnorientiertes Tauschkonzept verfallen. Die Gemeinschaft muss ohne Wenn und Aber und ohne Gegenleistung Kinder, alte und kranke Menschen erhalten, und alle müssen mit diesem Grundlebensstandard versorgt werden, egal welche oder ob sie überhaupt eine Leistung vollbringen.

derStandard.at: Wir sprechen also von einem bedingungslosen Grundeinkommen?

Hörmann: Genau. Aber nicht in Geld, sondern in Gütern und Dienstleistungen. Im Bereich des Luxus kann die Gesellschaft dann basisdemokratisch entscheiden, für welche individuellen oder Gruppenleistungen Preise ausgeschrieben werden. Für tolle Erfindungen zum Beispiel, oder besonders schwierige oder mühsame Arbeiten. Das ist dann der Ansporn in einem motivierenden, leistungsorientierten Anreizsystem. Es reden ja alle von der Leistungsgesellschaft, aber Zinsen- und Dividendeneinkommen sind keine Leistung, sondern eine Vergütung für Eigentum. Da Geld sowieso eine gesellschaftliche Konstruktion ist, müssen wir uns nicht an der toten Materie orientieren, die in früheren Jahrtausenden die praktische Manifestation von Geld war. Geld selbst besitzt ja lediglich eine Informationsfunktion

Das ganze hier: http://derstandard.at/1285200656759/derStandardat-Interview-Banken-erfinden-Geld-aus-Luft (http://derstandard.at/1285200656759/derStandardat-Interview-Banken-erfinden-Geld-aus-Luft)

Viele Grüße

Günter

Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Mumken am 16. September 2011, 08:54:21
Hallo Günter,

sehr interessant fand ich die Aussage von Herrn Hörmann zur Ausgabe von Staatsgeld in China. Dort geht damit offensichtlich etwas, was in der westlichen Welt absolut tabu ist. Der Staat gibt Geld zur Gründung von Unternehmen, ohne Zinsen und sogar noch ohne dieses Geld zurückzufordern. ???

Das geht doch nicht! Wo sollen denn dann die Banken bleiben? :'(

Viele Grüße

Rudi :)   
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Eurelios am 16. September 2011, 23:06:57
Hallo Rudi,
dein Gedanke:

Der Staat gibt Geld zur Gründung von Unternehmen, ohne Zinsen und sogar noch ohne dieses Geld zurückzufordern.

Das geht doch nicht! Wo sollen denn dann die Banken bleiben?

Es geht doch weil es in China im Gegensatz zu der westlichen Welt keine Privatbanken gibt das bedeutet:

Das ganze Geldsystem, Geldschöpfung/verteilung usw wird vom Staat gesteuert. Man kann diese so auslegen wie eine
Schenkung an Geld an die Unternehmungsgründer. Auch genial denn diese werden immer loyal zu diesem Geber sein.

Dies kann man an der Antwort von Herrn Hörmannn da herrauslesen (blau gekennzeichnet)

Der chinesische Wirtschaftswissenschafter Wu hat bei einem Vortrag an einer amerikanischen Universität gesagt: Er werde oft gefragt, warum es in China so viele Unternehmensgründungen gegeben hat. Die chinesische Staatsbank habe Gründungskredite hergegeben, die waren unverzinst und mussten nicht zurückgezahlt werden. Das kann man natürlich nur als Zentralbank machen, wenn man einseitig bucht und nicht gleichzeitig Schulden erzeugt.[/color]

Viele Grüße

Günter
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Mumken am 17. September 2011, 20:43:34
Hallo Günter,

meine Aussage:

Zitat
Das geht doch nicht! Wo sollen denn dann die Banken bleiben?


war eher sarkastiasch gemeint. ;D

Die Analyse von Herrn Hörmann erscheint ansonsten zutreffend, jedoch kann ich seine Zukunftspespektiven nur als naiv und utopisch bezeichnen.

Zitat
Wir sprechen also von einem bedingungslosen Grundeinkommen?
Genau. Aber nicht in Geld, sondern in Gütern und Dienstleistungen.

Der real existierende Sozialismus mit evt. Warenbezugsscheinen lässt grüßen.

So einfach lässt sich die Zukunft sicher nicht gestalten. Der real existierende Sozialismus hat ebenso wie unsere "soziale" Marktwirtschaft bewiesen, dass sie nicht in der Lage sind, in unserer Gesellschaft ein funktionierendes gerechtes System zu installieren. Beide haben bisher mit Versagen geglänzt.

Die Lösung muss m. E. irgendwo in der Mitte liegen. Diese Mitte muss jedoch noch detailiert erarbeitet werden. Mit Schlagworten und Extrempositionen kommen wir ganz sicher zu keinem Ergebnis.

Soviel für heute und viele Grüße,

Rudi :)
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Eurelios am 19. September 2011, 16:04:56
Hallo Rudi,

Du bist der Ansicht:

1 So einfach lässt sich die Zukunft sicher nicht gestalten.

Da bin ich 100% bei Dir.

2 Die Lösung muss m. E. irgendwo in der Mitte liegen.

Tja wo liegt die Mitte? Ich denke folgendes: Mit einem Zinsgeldsystem geht es nicht wie man ja
dies zur Zeit sieht. Mit dem angedachtem System von Herr Hörmann geht es auch nicht. Hast Du nett beschrieben:
Der real existierende Sozialismus mit evt. Warenbezugsscheinen lässt grüßen.
ImE würde ich es mit einem Freigeldsystem probieren ala Wörgel. Ein Versuch wäre es Wert.

3 Diese Mitte muss jedoch noch detailiert erarbeitet werden

Das ist eine gute Erkenntnis aber die Frage:,, Wer könnte das machen?,,
bleibt damit unbeantwortet und genau dies ist der Knackpunkt an dem ganzem Desaster.
Deswegen kommt es wie es kommen muß das alles erst den Bach runter geht und wir können nur Hoffen
das dann nach dem Absturz eine breite Masse (Dank Aufklärungsversuche über das Internet von
dem jetzigem ungerechtem Geldsystem) versuchen wird  einer wieder Einführung eines  Zinszgeldsystemes
sich entgegen zu stemmen.

Viele Grüße

Günter

Änderung Formatierung
Titel: Wörgel
Beitrag von: Eurelios am 22. September 2011, 21:23:08
Hallo Rudi.

mein Vorschlag es mit einem Freigeld für die Zukunft es zu propieren wird von unseren jetzigen Geldeliten (nicht Politiker) natürlich nicht
erlaubt weil diese dann die Macht über der Masse der Menschen verlieren würden was für ihre eigene Lebensgrundlage
schädlich wäre das hat auch Matthias so in einem Beitrag Heute so wieder gegeben /beschrieben:

Ich will nicht auf jeden einzelnen Punkt eingehen, aber Regiogeld wird z.B. nur geduldet. Geld darf nicht in irgendeiner Form den Euro ersetzen. D.h. solange es sich bei dem Geld genau genommen um Gutscheine handelt (nichts anderes ist Regiogeld), wird es geduldet. Ansonsten wäre es SOFORT verboten!Und selbstverständlich gibt es dementsprechende Gesetze.

Warum ist das so? Wei die Ausbbeutung nur möglich ist bei einem ;;Geldsystem wo durch Schuld ein Zins erhoben wird der nur
darauf abzielt diese Schuld auf Grund diese erhöhten Abgaben nicht mehr zu bedienen zu können und somit das Gesamtguthaben
an den an dem Geldeliten weiter zu leiten.

Grüße von

Günter 
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Matthias am 23. September 2011, 08:01:47

Hallo Günter,

ich traue mich immer gar nicht so recht, über Alternativen zu spekulieren. Ich verstehe einfach zu wenig davon. Ich habe mal einen interessanten Beitrag über Wörgl gelesen, in dem der Nachweis erbracht werden sollte, dass es im Endeffekt auch nicht großartig anders funktioniert, als als das jetzige System. Es hat sich nachvollziehbar angehört. Ich finde es aber nicht mehr.  :-[

Bei den Freigeldleuten stört mich immer dieses Verständnis von Geld, das meiner Ansicht nach nichts mit der Realität zu tun hat. Immer wird von "horten" gesprochen, als sei das die Ursache.
Aber in Wirklichkeit steht eben jeder unter Druck, sein Geld "arbeiten" zu lassen, es also anzulegen, zu investieren, in irgendeiner Form. Die Vorstellung, dass da viele Menschen ihre Goldmünzen in einer Truhe aufbewahren und somit Geld dem Kreislauf entziehen, ist vollkommen unrealistisch.

Aber das nur am Rande. Ich wünschte mir auch eine gute Lösung, aber ich fürchte so leicht wird's nicht werden.  >:(

Zum Zins nur noch eines. Sicher sorgt der Zins für einen zunehmenden Reichtum. Aber nicht automatisch ... Nur bei einer Anlage ist das so (bis zum G.O.):
Staatsanleihen !!

Würde der Staat sich NICHT verschulden, wären Anlagen eben unsicher, es gäbe Verluste, Unternehmen gingen Pleite usw.
Der Staat sorgt durch seine Verschuldung für eine permanente Umverteilung von allen Steuerzahlern zu Banken und Konzernen und Vermögenden!
(siehe auch hier: http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=69.msg738#msg738 (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=69.msg738#msg738))

Viele Grüße,

Matthias


.....

Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Eurelios am 25. September 2011, 18:57:33
Hallo Matthias,

danke für deine Antwort, du schreibst:

Aber das nur am Rande. Ich wünschte mir auch eine gute Lösung, aber ich fürchte so leicht wird's nicht werden.

Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht, wegem dem Freigeld (Wörgel) habe ich in den letzten 2 Jahren mir im Internet
viele Seiten und Berichte und Meinungen durchgelesen ca 80% waren für dieses System positiv. Nun ja es gibt ja immer ein
Haar in der Suppe. Wenn schon Rudi ins seinem Wiki (Holland finanziert England) beschreibt und er hat vollkommen recht:

Hier wird besonders deutlich, dass die jeweilige Geldmacht sich nicht auf eine Nation beschränkt, sondern sich nationenübergreifend ausbreitet. Die Interessen der einzelnen Nation spielen bei den Entscheidungen in Finanzfragen nur eine untergeordnete Rolle. Es wird auch der Feind des eigenen Landes finanziell unterstützt, wenn aus dem Geschäft ein ordentlicher Profit herausspringt

Dann stimmt meiner Meinung nach alles nicht mehr in ist dieses System (oder auch der Mensch?)  es ist so krank
das man zurecht behaupten kann die Menschheit zerstört sich selber im Tanz um das goldene Kalb. Bolero (Tanz auf dem Vulkan)
lässt Grüßen. >:(

Viele Grüße

Günter
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Mumken am 29. September 2011, 23:08:49
Hallo Matthias,

zu Deinem Beitrag an Günter möchte ich noch gern eigene Gedanken hinzufügen. Du schreibst:

........
Aber in Wirklichkeit steht eben jeder unter Druck, sein Geld "arbeiten" zu lassen, es also anzulegen, zu investieren, in irgendeiner Form.
.........

Um für künftig anstehende Reparaturen an meinem Haus finanziell gewappnet zu sein habe ich etwas Geld gespart und auf einem Tagesgeldkonto geparkt. Hier bekomme ich weniger als 1% Zinsen. Bei der jetzigen Inflationsrate von 2-3% verliere ich also jeden Monat Geld. :'(
Dem könnte ich nur entgegenwirken, indem ich intensiv nach besseren kurzfristigen Anlagemöglichkeiten suche. Hätten wir ein stabiles Geldsystem ohne Inflation, so wäre ich mein Problem los.  Auch wenn ich dann 0% Zinsen bekäme wäre mir das recht, da ich ja dann wenigstens keinen Verlust wie jetzt in Kauf nehmen müsste.
Weshalb spare ich denn überhaupt?
Durch den Einsatz meiner Arbeitskraft habe ich Lohn bekommen und möchte diesen aufsparen bis ich ihn dringend für Reparaturen brauche. Eine verlustlose Aufbewahrung von Geld würde mir ausreichen.

Zitat
Die Vorstellung, dass da viele Menschen ihre Goldmünzen in einer Truhe aufbewahren und somit Geld dem Kreislauf entziehen, ist vollkommen unrealistisch.

Dass jetzt niemand tatsächlich Goldmünzen in seiner Truhe aufbewahrt sehe ich auch so. Aber ich glaube schon, dass Geldbesitzer  zur zeit Geld horten, um auf günstige Gelegenheiten zum Kauf von Sachwerten zu warten. Auch wird m. E. die Geldmengenpolitik in wesentlich geringerem Umfang von der EZB/Bundesbank beeinflusst, wie dies allgemein dargestellt wird. Die Geschäftsbanken spielen hier eine größere Rolle als sie nach außen hin darstellen möchten.
Wem gehören jedoch die Geschäftsbanken?  :-[

Beste Grüße,

Rudi
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Matthias am 30. September 2011, 08:00:34

Hallo Rudi,

Um für künftig anstehende Reparaturen an meinem Haus finanziell gewappnet zu sein habe ich etwas Geld gespart und auf einem Tagesgeldkonto geparkt.
Durch den Einsatz meiner Arbeitskraft habe ich Lohn bekommen und möchte diesen aufsparen bis ich ihn dringend für Reparaturen brauche.


Aber ich glaube schon, dass Geldbesitzer  zur zeit Geld horten, um auf günstige Gelegenheiten zum Kauf von Sachwerten zu warten.


Wo ist da der Unterschied, außer vielleicht in der Höhe der Summe? "Hortest" du als "Geldbesitzer" nicht ebenfalls, um eines Tages Reparaturen bezahlen zu können (= in Sachwerte zu investieren)?

Das machen sich die meisten eben nicht klar. In einem Schuldgeldsystem tragen alle, die sparen dazu bei, dass sich jemand verschulden muss. Irgendjemand muss das übernehmen, um die zukünftige Forderung zu erfüllen.

Deshalb spricht Jörg Buschbeck (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=118.0 (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=118.0)) ja auch von einem "Guthabenproblem".

Wie soll gespart werden, ohne dass sich jemand verschuldet? Und wo sollen die Unsummen herkommen, die alleine für die Altersvorsorge benötigt werden?


Und der Begriff horten ist meines Erachtens eben extrem unglücklich. Er suggeriert etwas, was so nicht existiert. Wird Geld auf die Bank gebracht, "gespart", fließt dieses Geld in allen möglichen Formen der Investition. In Aktien von Unternehmen etc... Es wird doch gar nicht dem Kreislauf entzogen, das ist Blödsinn!

Etwas anderes sind die Casinos der Finanzwirtschaft (Derivate etc). Wie es sich damit verhält, versteht anscheinend so mancher "Experte" selbst nicht (Und es gibt sie auch noch nicht lange) ...

Wohlgemerkt, dies bezieht sich alles auf das jetzige System.

Ein schönes Wochenende,

Matthias

.....

Titel: Nachtrag ...
Beitrag von: Matthias am 30. September 2011, 13:13:41

Ich habe mir deinen Beitrag noch einmal durchgelesen, Rudi und ich kann nur sagen:

Willkommen im Debitismus!  ;D


Bei der jetzigen Inflationsrate von 2-3% verliere ich also jeden Monat Geld. :'(


Genau das ist der Druck, sein Geld "arbeiten" zu lassen. Man könnte auch Bargeld unters Kopfkissen legen (DAS übrigens könnte man unter "horten" verstehen. Aber es findet nunmal so gut wie überhaupt nicht statt ...), aber das tut eben keiner, denn es verliert beständig an Wert ...

Das Haus muss instand gehalten werden, es verliert ansonsten an Wert ...

usw. usf.



Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Eurelios am 01. Oktober 2011, 01:34:12
Hallo Matthias,

Du schreibst an Rudi:

Das Haus muss instand gehalten werden, es verliert ansonsten an Wert ...

usw. usf


wollte mich nicht in Euren Gedankenaustausch einmischen aber jetzt muß doch ich doch etwas da zu  sagen.

Du siehst das vollkommen richtig. Was sind menschliche Werte? Das ist der springende Punkt!!!!!!!
Meine Oma hat mir mal gesagt( da war ich 12 Jahre alt) , sie hat als Ungardeutsche alles nach dem 2 Weltkrieg
verloren Haus, Grundbesitz usw. Lieber Günter im Leben ist es das Wichtigste die körberliche Gesundheit alles andere
spielt eine untergeordnete Rolle.

Das Leben ist endlich dewegen sind alle geldlichen Werte für mich nicht so wichtig man nimmt nichts ins Grab.

Einem Krebskrankem dem sein Arzt sagt er hat noch 10 Monate auf dieser Welt zu leben ist der  Wert seines Hause
sowas von egal wie wenn in Peking in der Maostrasse ein Fahrad umfällt.

Deswegen bin ich der Überzeugung nehme jeden Tag in deinem endlichem Leben als Geschenk an und mach das Beste daraus

Viele Grüße

Günter
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Mumken am 13. Oktober 2011, 08:56:17
Hallo Matthias,

zu meinem Beitrag über das Sparen von Geld für künftig anstehende Reparaturen an meinem Haus hast Du geschrieben:


Ich habe mir deinen Beitrag noch einmal durchgelesen, Rudi und ich kann nur sagen:

Willkommen im Debitismus!  ;D


Bei der jetzigen Inflationsrate von 2-3% verliere ich also jeden Monat Geld. :'(

Genau das ist der Druck, sein Geld "arbeiten" zu lassen. Man könnte auch Bargeld unters Kopfkissen legen (DAS übrigens könnte man unter "horten" verstehen. Aber es findet nunmal so gut wie überhaupt nicht statt ...), aber das tut eben keiner, denn es verliert beständig an Wert ...

Das Haus muss instand gehalten werden, es verliert ansonsten an Wert ...

usw. usf.


Hierzu möchte ich meine Meinung doch noch etwas ausführlicher darstellen.

Wenn ich Geld für Reparaturen spare so hat das in erster Linie etwas mit der Funktion des Hauses zu tun. Meine Heizungsanlage ist jetzt 28 Jahre alt und ich erwarte täglich deren Ausfall. Da ich nicht ohne warmes Wasser und zusätzlich im Winter ohne Heizung dasitzen möchte, muss ich die Heizungsanlage bei einem Defekt erneuern. Für mich hat das zuerst mal nichts mit der Werterhaltung meines Hauses zu tun sondern mit der Deckung meines Grundbedarfs nach Wohnung und Wärme.

Bezüglich der Anlage des Tagesgeldkontos verhalte ich mich genau so, wie meine Bank es allgemein erwartet. Bei der Anlage des Tagesgeldkontos wurde ein Zinssatz von 3 % zugesagt, aber nur für einen Zeitraum von 1 Jahr. Da ich nicht zu den Leuten gehöre, welche sich emsig um den Erhalt ihrer Geldanlage kümmern, habe ich das Geld weiterhin auf diesem Tagesgeldkonto belassen. Nach dem ersten Jahr wurde nun aber der Zinssatz auf weniger als 1 % abgesenkt. Ich hätte mir nun eine andere Bank suchen müssen, um bei dieser als Erstanlage von Tagesgeld wieder für maximal 1 Jahr einen höheren Zinssatz von annähernd 3 % zu bekommen. Ich müsste also jedes Jahr von einer Bank zur anderen wandern.

Da die Banken jedoch zurecht mit meiner Bequemlichkeit rechnen können, wie auch mit der von vielen anderen Bankkunden, ist ihr Konzept erfolgreich. Ich belasse mein Geld auf dem Tagesgeldkonto zu einem sehr geringen Zinssatz, zum Wohle der Bank und zu meinem eigenen Schaden. :'(

Soweit zum Thema "sparen". Zum Thema "horten" komme ich später nochmals zurück.

Viele Grüße,

Rudi
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Mumken am 22. Oktober 2011, 08:37:41
Hallo Matthias,

Deinem Vorbehalt gegenüber dem Gebrauch des Wortes "horten" muss ich zustimmen.  ;)

......
Und der Begriff horten ist meines Erachtens eben extrem unglücklich. Er suggeriert etwas, was so nicht existiert. Wird Geld auf die Bank gebracht, "gespart", fließt dieses Geld in allen möglichen Formen der Investition. In Aktien von Unternehmen etc... Es wird doch gar nicht dem Kreislauf entzogen, das ist Blödsinn!

Etwas anderes sind die Casinos der Finanzwirtschaft (Derivate etc). Wie es sich damit verhält, versteht anscheinend so mancher "Experte" selbst nicht (Und es gibt sie auch noch nicht lange) ...
.....


Meiner Meinung nach werden jedoch große Summen an Geld zur zeit der realen Wirtschaft entzogen, stehen ihr nicht zur Verfügung. In seinem Beitrag für Project Syndicate: "Heilung der Wirtschaft" (http://www.project-syndicate.org/commentary/stiglitz143/German)  am 3.10.2011 wird dies auch von Joseph E. Stiglitz so dargestellt.

Zitat
"Schließlich sitzen die Großunternehmen auf Billionen an Bargeld; also ist es nicht der Geldmangel, der sie von Investitionen und Einstellungen abhält."


Weiterhin nennt er auch eine Summe von 7,6 Billionen Dollar, welche die Schwellen- und Entwicklungsländer an Reserven angehäuft haben. Diese befinden sich deshalb eben nicht im Wirtschaftskreislauf.

Auch Egon W. Kreutzer hat zu diesem Thema in seiner Schrift "Der Fluss des Geldes"; "Dem Markt Geld entziehen - unmöglich!" (http://www.egon-w-kreutzer.de/Geld/Grundlagen11.html) die Frage gestellt:

Zitat
"Wo soll das angeblich gehortete Geld denn bleiben?"


Bezüglich der großen "global Player" kommt er zu ähnlichen Aussagen.

Nur seine Aussagen zum Horten von Geld im Bankensystem kann ich noch nicht ganz nachvollziehen. Hier fehlt mir jedoch auch noch einiges an Wissen um meine subjektive Einschätzung, dass hier irgend etwas nicht ganz richtig dargestellt wird, detailliert zu erläutern. Vielleicht kannst Du in dem Punkt etwas zu meiner Erleuchtung beitragen.

Viele Grüße,

Rudi  :)





Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Matthias am 28. Oktober 2011, 08:09:24

Hallo Rudi,

... wird dies auch von Joseph E. Stiglitz so dargestellt.

das ist es doch, worauf es immer wieder hinausläuft. Das unerträgliche Geschwätz der Ökonomen ... Kaum geht es um Geld, sind die Aussagen dieser Herren (und Damen) nicht das Papier wert, auf dem sie gedruckt werden.


Weiterhin nennt er auch eine Summe von 7,6 Billionen Dollar, welche die Schwellen- und Entwicklungsländer an Reserven angehäuft haben. Diese befinden sich deshalb eben nicht im Wirtschaftskreislauf.

Was sind denn "Reserven"? Ich habe das in die "Rolle des Staates" (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=69.0 (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=69.0)) schon angerissen ...
Und guck mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/W (http://de.wikipedia.org/wiki/W)ährungsreserve
Es ist immer das gleiche: Es handelt sich um Forderungen untereinander. Wie soll da etwas "gehortet" werden?
Wie hoch der Anteil an Bargeld bei den Währungsreserven ist, weiß ich nicht. Dürfte gering sein und keine Rolle spielen.
Physisch halten Staaten, bzw. die Zentralbanken Goldreserven. Das wäre vielleicht "horten". Aber Gold ist ja kein Geld ...  ;D


Auch Egon W. Kreutzer hat zu diesem Thema in seiner Schrift "Der Fluss des Geldes"; "Dem Markt Geld entziehen - unmöglich!" ([url]http://www.egon-w-kreutzer.de/Geld/Grundlagen11.html[/url]) die Frage gestellt:
Zitat
"Wo soll das angeblich gehortete Geld denn bleiben?"

Vielleicht kannst Du in dem Punkt etwas zu meiner Erleuchtung beitragen.

Sorry, ich habe so wenig Zeit momentan. Bevor ich irgendwelchen Unsinn schreibe, lass ich's besser bleiben ...  :-X

Nur noch mal ein Grundgedanke, der das Wesen unseres Geldsystems einigermaßen kurz und knackig auf den Punkt bringt:

"Geld ist nichts anderes als umlauffähig gemachte Schulden"

Wird eine Schuld getilgt, existiert das Geld nicht mehr. Das muss einfach mal in den Kopf. Sonst dreht man sich immer wieder im Kreis.
Und DAS ist das verrückte an der Sache: Mag sich niemand mehr verschulden, gibt es kein Geld (HUCH!).  :o
Aber auch keine Vermögen ... Damit wir immer reicher werden, brauchen wir immer mehr Schulden ...
Und wenn eines Tages die Schuldner nicht mehr tilgen KÖNNEN, werden die Gläubiger erkennen, dass ihr Vermögen nur ein scheinbares war...

So, hab doch wieder mehr geschwätzt,

viele Grüße, Matthias

.....


Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Eurelios am 28. Oktober 2011, 19:00:42
Hallo Matthias, Hallo Rudi,

Matthias du schreibst:

Wird eine Schuld getilgt, existiert das Geld nicht mehr. Das muss einfach mal in den Kopf. Sonst dreht man sich immer wieder im Kreis.
Und DAS ist das verrückte an der Sache: Mag sich niemand mehr verschulden, gibt es kein Geld (HUCH!).   ??? 
Aber auch keine Vermögen ... Damit wir immer reicher werden, brauchen wir immer mehr Schulden ...
Und wenn eines Tages die Schuldner nicht mehr tilgen KÖNNEN, werden die Gläubiger erkennen, dass ihr Vermögen nur ein scheinbares war...

Wobei ich das wir in das Wort Einzelne ersetzen würde.

So ist es und das weis auch jeder halbwegs guter Bänker. Als wir die letzte Rate von unserem Haus abbezahlt haben und wir dann
eine Bescheinigung von der Bank haben wollten zur Grundschuldlöschung meinte dieser das wäre doch unklug weil man ja nie weis
ob man für eine Renovierung (zum Beispiel die Heizungsanlage, Rudi lässt Grüßen  :) ) mal wieder Geld brauche. Auch mit
dem Hinweis das Die Löschung beim Notar Geld kostet und bei einer evt neuen Grundschuldeintragung das doppelte kosten
würde wie eine Löschung.

Mir war das schon klar die nicht gelöschte Grundschuld bleibt in der Bilanz der Bank als Guthaben erhalten obwohl diese Guthaben nicht mehr
real da ist. Immer gut für die Bank um Zahlen schön zu rechnen.

Grüße von

Günter
Titel: Kleinvieh macht auch Mist ...
Beitrag von: Matthias am 31. Oktober 2011, 07:49:16

Hallo Günter,

unstrittig, was du sagst. Und es besteht auch kein Zweifel daran, dass einige Wenige immer reicher und der Rest immer ärmer wird. Aber es ist eben AUCH so, dass viele "kleine Leute" daran ebenso mitwirken; natürlich auch, weil sie gar keine andere Möglichkeit haben. Ein Selbständiger muss sich selbst um die Altersvorsorge kümmern. Da ist nix mit Betriebsrenten oder staatlichen Pensionen.
Die kleine Frisörin, die 30 Jahre lang in ihrem Laden geschuftet hat, muss vorsorgen. Und da reichen keine 10.000,- Euro. Rechnet man noch hier und da jemanden dazu, der Geld fürs Haus, Reparaturen, Notzeiten, Alter etc. beiseite legt, kommen rasch gewaltige Summen zusammen.
Wenn 10 Millionen Deutsche 10.000,- Euro sparen, ergibt das immerhin 100 Mrd. Euro. Wenn sie 100.000,- Euro sparen (das sind gerade einmal 10.000,- Euro/Jahr für zehn Jahre), damit sie im Alter nicht dem Staat auf der Tasche liegen, sind es schon 1 Billionen Euro!

Und irgendjemand muss sich dafür verschulden. Das ist es, was ich damit zum Ausdruck bringen möchte. Die Welt ist nicht ganz so schwarz-weiß; leider ...

Viele Grüße, Matthias

.....

Titel: Kleinvieh
Beitrag von: Eurelios am 31. Oktober 2011, 19:48:28
Hallo Matthias,

Du schreibst:

Da ist nix mit Betriebsrenten oder staatlichen Pensionen.
Die kleine Frisörin, die 30 Jahre lang in ihrem Laden geschuftet hat, muss vorsorgen.

Da bin ich bei Dir aber warum ist das so?

Wenn ich bedenke das meine Eltern als einfache Arbeiter für sich einen soliden Wohlstand
(eigenes Häuschen, und eine ganz normale staatliche Rente von der man im Alter auch leben kann)
sich erarbeiten konnten. Wenn ich dann sehe wie meine 3 Kinder , jedes mit einer guten Ausbildung
und auch alle in Arbeit bei ;;guten Arbeitgebern;; (Firma Porsche, Stadt Stuttgart, Firma Mahle)
monatlich nicht viel zurücklegen können weil die Lebenshaltungskosten (Miete, Lebensmittel usw.)
so hoch sind geschweige sich ein eigenes Wohneigentum anzuschaffen ( ausser in eine hohe
Verschuldungsabhänigkeit  einzutreten) dann läuft doch seit 30 Jahren etwas gewaltig daneben.

Ich will damit sagen das der kleine Mann/ Frau keine Chance hat um in der heutigen Zeit
normal über die Runden zu kommen.

Früher war es doch so: Sehr gut Leben (die wenigen Geldeliten) und Leben (die Normalos) lassen.

Das ganze Wertesystem  ist doch zusammengebrochen nur weil der Tanz um das goldene Kalb
in den 70 Jahren (ausgehend  von der USA, Nixon und seine Berater) angefangen hat.

Das Karussell dreht sich dabei immer schneller  und der kleine Mann/Frau versucht mit sparen
oder auch mit Verschuldung sich an den Stäben des Karussells sich festzuhalten.

Also ist unser Geldsystem einen Dreck wert und das ist das Zinseszinzsystem was seit sehr langer
Zeit immer wieder zu Zusammenbrüche mit schlimmen Folgen für alle Menschen führt.

Der Resetpunkt wird so oder so kommen und es will mir nicht in den Kopf das man dann
wieder von vorne im altem Trott weiter macht. >:(

Herzliche Grüße

Günter
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Matthias am 01. November 2011, 07:51:49

Hallo Günter,

wieder kann ich dir nur absolut recht geben. Wir versuchen ja mehr oder weniger, die Entwicklung der ganzen Sache nachzuzeichnen.

Worauf ich nur aufmerksam machen möchte, ist der Reichtum, den wir alle oftmals übersehen:
Die Rente.
Es ist ein unglaublicher Reichtum, wenn man sich simple Zahlen vor Augen führt. Niemand hält jemanden, der 20 Jahre lang 2000,- Euro im Monat an Rente bekommt für sonderlich reich. Man "hat ja ein Leben lang eingezahlt".
Wenn aber Freiberufler und Selbständige so etwas im Alter erreichen möchten, müssen sie 480.000,- Euro (!!!) angespart haben. Mal abgesehen davon, dass das kaum einer schafft, wird doch deutlich, welch enorme Summen im Alter benötigt werden.
Würde ich mit 65 Jahren eine knappe halbe Million auf dem Konto haben (was wohl niemals der Fall sein wird, eher 4.800,-  >:( ), wäre ich für die meisten Menschen doch ein reicher Schnösel, oder? Nicht aber derjenige, der einen ganz normalen Rentenanspruch hat ... (ist das gerecht?)
Und wenn man nun hoch rechnet, wie viele Menschen betroffen sind, kommen unglaubliche Summen zusammen.
Das wollte ich damit zum Ausdruck bringen. Denn wenn wir verstehen wollen, wie dieser ganze Casino-Irrsinn überhaupt möglich war, dann ist die Altersvorsorge einer der wesentlichen Punkte ...

Ich hoffe, ich nerve damit nicht. Ich will ja auch nicht vom eigentlichen Thema ablenken. Aber wie gesagt: Wir sind alle kräftig mit dabei in dem Spiel ...

Beste Grüße, Matthias

.....

Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Eurelios am 02. November 2011, 20:36:23
Hallo Matthias,

nein Du nervst nicht ganz im Gegenteil durch unserem Hin- und Hergeschreibsel ist man doch
offen für einen positiven Gedankenaustausch.

Du schreibst:

Aber wie gesagt: Wir sind alle kräftig mit dabei in dem Spiel ...

Da gebe ich Dir Recht.  Ob freiwillig oder gezwungen es ist egal.

Dein mE  guter Gedankengang;

Wir versuchen ja mehr oder weniger, die Entwicklung der ganzen Sache nachzuzeichnen.

ist das Beste was die Menschen versuchen sollten um auf ein Ergebnis  zu kommen die die drei
W-Worte (wieso, warum, weswegen)  mit schlüssigen Antworten erfüllen könnten.

Da habe ich seit Jahren mir eine Meinung  erarbeitet  die ich selten bei einer Diskussion Preis gebe
da ich dann immer als Spinner galt.

Ich Denke:

Die Menschen sind fast alle gleich nicht nur äußerlich sondern auch in ihrem Denkschema wie
Ängste, Glücksgefühle, Sexualverhalten usw.

Seit es den Homo Sapiens gibt, gibt es  auch eine Urangst, die wie ich meine, die stärkste Antriebskraft
eines Menschen  ist.

Diese ist: Am Leben zu bleiben um seine eigene Gene weiter zu geben.

Ganz einfache Formel: Man muss Oben bleiben  und darf nicht nach  Unten kommen sonst wird man
gefressen.

Der Mensch ist schlimmer als ein Raubtier wenn es um sein eigenes Überleben geht

Früher bei den Urvölker hat man halt sich die Köpfe eingeschlagen um zu überleben und oben zu bleiben.
bzw an der Macht zu bleiben.

Dann kam eines Tages das Geld in das Spiel (Goldschmied Fabian lässt Grüßen)  und ein paar Wenige
haben  sehr  schnell erkannt Geld ist Macht und sichert das eigene Überleben und vor
allem gibt es dann die Möglichkeit über die anderen Mitmenschen durch das Zinseszinssystem
seine Macht in das fast Unendliche zu steigern..

Geld gilt bei fast allen Menschen als das alleinige Mittel um sich abzusichern und damit angeblich
ein glücklich  Leben führen zu können.

Jetzt komme ich wieder zu deinem Satz zurück:

Aber wie gesagt: Wir sind alle kräftig mit dabei in dem Spiel

Das beste Beispiel war für mich die staatlich geförderten Abwrackprämie.

Was ich da in meinem privaten und beruflichen Umfeld erlebte sprengt alle Dimensionen.
Viele sahen nur noch die 2000 Euro die Sie angeblich vom Vater Staat ;;geschenkt,;; bekommen
wenn sie ein neues Auto kaufen und ihr altes entsorgten.

Ich bin mir sicher wenn es ums Geld=Macht geht sind fast alle Menschen in der gleichen Gier gefangen
weil es an dieser Urangst wie ich ein paar Sätze oben erwähnte kein Vorbeikommen gibt.

Da bin ich der festen Meinung:
Die ,,kleinen,, Leute würden wenn sie es könnten auch ohne Skrupel am großem Rad mit dem Zinsseszinz-
System drehen wenn sie es könnten.

Es muß zu einem Umdenken kommen sonst drehen wir uns alle im Kreis aber das wird so oder so
kommen weil die Rohstoffreserven unserer Erde zu Neige gehen
 
Schluss jetzt habe schon zu viel blabla gemacht.

Viele Grüße von

Günter
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Matthias am 03. November 2011, 07:51:10

Moin Günter,

ich denke, du hast da schon recht, die Menschen sind so. Auch ich gelte seit ich denken kann, als Spinner, oder aber als Miesepeter und Spielverderber.
Es will niemand sehen, solange er nicht selbst davon betroffen ist. Wenn wir im Westen von dem System profitieren, indem wir arme Länder ausbeuten, die Rohstoffe usw. (worauf M.E. ja gerne verweist, ist das Beispiel der afrikanischen Fischer, die nichts mehr fangen, weil die Rechte an Fanggründen an westliche Staaten verscherbelt werden, und die dann eines Tages hier vor der Tür stehen, und die Leute wundern sich, oder regen sich auf, wo die auf einmal herkommen und was die hier wollen ...), subventionierte Agrarerzeugnisse exportieren, die die heimische Wirtschaft ruinieren usw. usf., dann ist das alles unangenehm und man möchte es nicht hören.
Es muss einen erst selbst treffen, dann erfolgt ein nach- oder umdenken.
Die Menschen bleiben wohl ein Leben lang kleine Kinder. Wollen alles haben und müssen sich erst die Hand an der Herdplatte verbrennen, um zu glauben, dass das weh tut ...

Insofern zweifle ich zugegebenermaßen in letzter Zeit an dem Sinn dieses Vorhabens hier ...  ;)

Habe übrigens neulich bei Markus Gärtner versucht, ein wenig Werbung für die Seite hier zu machen, ist aber im Wust der Kommentare untergegangen ...

Was mir gerade noch einfällt: Was du über die Ängste der Menschen schreibst, hat mich an P.C. Martin (der mit dem Debitismus) erinnert. Ich habe sein Buch "Der Kapitalismus" gelesen, und muss sagen (abgesehen vom Stil), das Beste, was ich in dieser Beziehung gelesen habe. Es beschreibt ziemlich gut, wie es tatsächlich funktioniert. Ich müsste das mal hier einstellen, habe aber im Augenblick sehr wenig Zeit.

Viele Grüße von der Ostsee,

Matthias

.....



Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Eurelios am 03. November 2011, 22:25:39
Hallo Matthias,

Danke für die Antwort Du schreibst:

Insofern zweifle ich zugegebenermaßen in letzter Zeit an dem Sinn dieses Vorhabens hier  
Was soll ich da sagen meine Zweifeln sind die selben aber ich denke die Hoffnung stirbt zuletzt und ich
will meinen Kinder wenn sie mich mal fragen sollten was hast Du denn gemacht hast als Dir klar war das
unser Geldsystem uns in die Katastrophe führen wird nicht da stehen ohne eine Antwort und Ihnen sagen
können ich habs versucht im Internet mit Aufklärungsarbeit.

Das wir unzweifelhaft in eine Finanzdiktatur kommen zeigen die letzten 48 Stunden

Ein Staatsoberhaupt will seine Mitmenschen in einer Volksabstimmung entscheiden lassen
wie es weiter gehen soll.

Was passiert? Er wird so unter Druck gesetzt von den anderen Politikeliten die schon wie Marionetten
an den Fäden der Wenigen Geldeliten gekettet sind und einknicken muss.

Ein  guter Kommentar der Basler Zeitung dazu für den geplanten Volksentscheid der jetzt doch noch
von der Geldhydra verhindert  wurde .

"Basler Zeitung" (Schweiz):
"Früher brandete in Europa Protest auf, wenn ein König seine unzufriedenen Untertanen von der Kavallerie niedersäbeln ließ, heute breitet sich Entsetzen aus, wenn ein Regierungschef ein demokratisches Referendum anstrebt. (...) Das ist es, was Europa bedrücken muss: der Rückgang an Demokratie. Zuweilen scheint es (...), als ob wir in eine neue Epoche der Restauration einträten. Jener reaktionären Zeit nach der Französischen Revolution, als eingesperrt wurde, wer ein Referendum verlangte. Noch hat man Papandreou nicht verhaftet. Vielleicht erleben wir auch das. Weil er das einzig Richtige getan hat."
Es ist nur noch zum Kotzen das ganze Gehabe um das goldene Kalb.

Auch ich habe es versucht mit etwas Werbung für die Website mit mäßigem Erfolg zum Beispiel
Im Spon-Forum am 27 Mai da kamen dann 22 ich sage mal so Angucker ( das war schwäbisch und
heißt übersetzt Anschauer) für kurzer Zeit auf Umbrüche vorbei und das wars dann auch.

Grüße von der schwäbischen Alb

Günter
Titel: Re:Fehler im Finanzsystem - Dr Henning Witte
Beitrag von: Matthias am 04. November 2011, 07:43:05

Hallo Günter,

... und ich will meinen Kinder wenn sie mich mal fragen sollten was hast Du denn gemacht hast als Dir klar war das
unser Geldsystem uns in die Katastrophe führen wird nicht da stehen ohne eine Antwort und Ihnen sagen können ich habs versucht im Internet mit Aufklärungsarbeit.


ja, da ist wohl was dran. So ähnlich drückt es auch Popp in einer Rede auf dem Wissensforum aus (ca. 1:08):

http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=99.msg810#msg810 (http://www.um-bruch.net/uforum/index.php?topic=99.msg810#msg810)


Ich verabschiede mich mal für ein paar Tage. Fahre mit meiner Freundin heute nachmittag in den Harz. Mal raus aus diesem ganzen Irrsinn.  ;)

Bis denne,

Matthias

.....